Nachhaltigkeitstipp: Recycling Papier in Unternehmen

Recyclingpapier ist so gut wie normales Papier. Außerdem ist die Umstellung denkbar einfach und die Verwendung spart bares Geld.

Folgende Themen werden in diesem Beitrag/Video behandelt:

  • Vorurteile von Recyclingpapier
  • Positive Auswirkungen
  • Kosten
  • Beim Kauf zu beachten

Weiterführende Informationen

Zusammenfassung

Es gibt betriebliche Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die sich leicht und unkompliziert umsetzten lassen und sogar noch Geld sparen. Der Einsatz von Recyclingpapier ist so ein Beispiel. Leider herrschen darum immer noch viele Vorurteile, was viele Unternehmen von der Einführung abhält. Diese sind jedoch völlig unbegründet.
Recyclingpapier lässt sich genauso gut archivieren wie Papier aus frischen Holzfasern und hat die gleiche Lebensdauer. Außerdem führt es weder zu vermehrten Papierstau in Kopierern, noch sorgt es für eine höhere Staubentwicklung. Die Stiftung Warentest hat hierzu zahlreiche Test durchgeführt.
Zwar enthält Recyclingpapier Rückstände der Vorgängerprodukte, jedoch wurden die bedenklichen Stoffe wie mineralölhaltige Farbe bei der erneuten Papierherstellung entfernt. Nur ein sehr kleiner Teil verbleibt im neuen Papier, dieser ist nicht gesundheitsschädlich.
Auch muss Recyclingpapier nicht leicht grau oder gelblich sein. Es gibt auch weißes und sogar hochweißes Recyclingpapier.

Positive Auswirkung für die Umwelt

Dagegen sind die positiven Auswirkungen für die Umwelt sehr real. Mit der Verwendung von Recyclingpapier helfen Unternehmen mit, den weltweiten Holzeinschlag zu reduzieren. Frischfaserpapier wird aus frischem Holz gewonnen. Weltweit werden rund 40 % des industriell genutzten Holzes zur Herstellung von Papier verwendet, ein Teil davon stammt nach wie vor aus natürlichen Wäldern. Im Gegensatz dazu wird Recyclingpapier aus vorhandenen Papierfasern gewonnen, d.h. aus schon existierenden Papierprodukten wie Altpapier, Pappe sowie Kartonage. Papierfasern lassen sich ungefähr siebenmal verwenden.

Des Weiteren wird durch die Benutzung von Recyclingpapier das Artensterben verhindert. Industrielle Holzplantagen (Eukalyptus-Plantagen) stehen oft dort, wo einmal Primärwald (z.B. Regenwald) existierte. Industrielle Holzplantagen zerstören dort den natürlichen Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten.
Die Herstellung von Recyclingpapier spart außerdem Wasser. Für die Herstellung von Frischfaserpapier wird extrem viel Wasser benötigt. Pro Tonne neu hergestelltem Papier ca. 20 Kubikmeter Wasser, das sind ungefähr 100 volle Badewannen. Bei der Produktion von Recyclingpapier werden 60% des Wassers eingespart.
Zudem ist die Papierproduktion von Recyclingpapier wesentlich energiesparender. Für die Herstellung von Frischfaserpapier, d.h. das Herauslösen der Frischefasern aus dem Holzverband und das anschließende bleichen, wird in etwa soviel Energie benötigt wie für der Herstellung von Stahl. Die Herstellung von Recyclingpapier spart demgegenüber mindestens 60% der Energie.
Ein weiterer Punkt sind die Transportwege. Verwenden Sie Recyclingpapier in Ihrem Unternehmen heißt das, dass kein Holz/Zellstoff um die halbe Welt transportiert werden muss. Im Gegenteil, man unterstützt sogar die heimische Kreislaufwirtschaft.

Kosten

Ein weiteres Argument für den Einsatz von Recyclingpapier sind die Kosten. In der Regel sind Recyclingpapiere mit niedrigen Weißgraden günstiger als Frischfaserpapier. Recyclingpapiere in 70er und 80er Weiße kosten fünf bis zehn Prozent weniger als vergleichbare Primärfaserpapiere. Die 90er Weiße etwa gleich viel. Nur Recyclingpapier mit 100er Weiße und darüber kostet mehr.

Beim Kauf zu beachten

Beim Kauf von Recyclingpapier sollte man lediglich auf das richtige Produktsiegel achten. Es gibt nämlich viele auf dem Markt. Beispielsweise das EU Ecolabel, Nordic Ecolabel, FSC Recycled, FSC Mix, FSC 100% oder das PEFC-Siegel. Das Produktsiegel mit den höchsten ökologischen Standard ist aber der „Blaue Engel“. Recyclingpapier mit diesem Siegel stammt garantiert aus 100% Altpapier und davon 65% aus minderwertigen Sorten.Im Produktionsprozess wir auf Chlor, optische Aufheller, halogenierte Bleichmittel und weitere gesundheitsschädliche Chemikalien verzichtet. Außerdem ist das Papier zertifiziert nach DIN EN 12281 & die DIN 6738. Damit sind beste Laufeigenschaften bei Kopierern und Druckern sowie eine sehr gute Alterungsbeständigkeit garantiert.
Weißgrade von 80 oder geringer sind in der Regel günstiger als Frischfaserpapier. Neben Kosteneinsparungen fördert die Verwendung von Papier mit niedrigen Weißgraden zudem die Kreislaufwirtschaft, da hierfür vorwiegend mittlere und untere Sorten Altpapier eingesetzt werden. Die Herstellung von hohen Weißgrade sind hingegen nur durch die Verwendung sogenannter besserer Sorten (z.B. unbedruckte Papiere) möglich. Der Markt dafür ist sehr begrenzt. Für den betrieblichen Alltagsgebrauch eignet sich Recyclingpapier der unteren Weißgrade (z.B. 80er).

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